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1339. August 9. Breslau auf d. Rathause.

den Tag vor St. Lorenz.

Derselbe bestätigt dem Hospital z. h. Geist b. Bresl. alle demselben früher verliehenen Privilegien u. Begnadungen, u. a. über Warkowicz (richtiger Onarcowicz, Onerkwitz b. Kanth, Kr. Neum.), Samowicz (Sambowitz), Treschino (Treschen) u. Wissoka (Wessig) i. s. Bresl. Distrikt u. die Fischereigerechtigkeit innerhalb seines Bresl. Landes etc.

Nach einer Vorlage a. d. Archiv des h. Geistes zu Bresl. inhaltlich abgedr. b. B. Klose, Von Breslau. Dokument. Geschichte u. Beschreibung. In Briefen. Bd. III (1784), S. 131/132 zum Jahre 1340. Da dieses Jahr unmöglich ist, weil Kg Joh. i. Aug. 1340 fern von seinen Landen i. Frankreich weilte, dagegen 1339 um diese Zeit i. Bresl. vielfach urkundet, setzte Böhmer, Regesta Imperii (1839) S. 207 Nr. 271 diese Urk. zum 9. Aug. 1339 u. ihm folgte Emler, Reg. Boh. et Morav. IV (1892), S. 282 Nr. 726. Inzwischen hatte Korn, Bresl. Urkundenbuch I (1870), S. 146 diese Urk. aus dem Kopialbuch des Hospitals z. h. Geist i. Bresl. Stadtarch. Hs U 2 a. d. 16. Jahrh., jedenfalls der Kloseschen Quelle, unter dem Datum "anno domini MCCCXL in profesto b. Laurentii" abgedruckt; allein verschiedene Stellen i. d. Urk., wie die Titulatur des Königs als Herrn von Breslau, die Klage über die Bedrückungen der Geistlichkeit, die Aufforderung au Markgraf Karl zum Schutze dieses Privilegs, hätten Bedenken wegen der Datierung schon damals erregen können; die Zeugen sind im Konischen Abdruck weggelassen; sie hätten auch die Unmöglichkeit des Jahres 1340 oder 1339 bewiesen. Jedoch bald nach Böhmer hatte bereits Jacobi, Cod. epist. Joh. regis Boh. (1841), S. 107 Nr. 311, den Inhalt dieser Urk. kurz unter dem 11. Aug. 1345 gebracht mit der Angabe seiner Quelle, die er dem Bresl. Provinzialarchivar Stenzel verdankte, nämlich Bresl. Arch. lib. perp. ex maj. B. C. Bl. 4; auch Stenzel hat i. s. Landbuch des Fürstentums Bresl. unter K. Karl IV. (1842) i. s. Anm. 239 u. 244, jedenfalls unter Benutzung des Repertorium Frobenianum i. Bresl. Staatsarch. (Rep. 16 F. Bresl. Obergerichtsbuch Nr. 238), diese Urk. m. d. J. 1345 mehrfach angeführt. Das Jacobische Regest haben dann abermals Böhmers Reg. Imp. (1865), S. 410 Nr. 895 u. Emlers Reg. Boh. et Mor. IV (1892), S. 636 Nr. 1590 zum 11. Aug. 1345 übernommen, ohne anscheinend diese doppelte Anführung zu bemerken. Das Bresl. Staatsarch. besitzt nun unter Rep. 16 F. Bresl. Obergerichtsbuch Nr. 2 (Lib. perp. B Magnum), fol. 2/2b eine gleichzeitige amtliche Abschrift dieser Urk. mit Zeugenangaben u. dem Datum "anno domini M°CCC° quadragesimo Vto in crastino beati Laurentii martiris" u. ferner eine solche a. d. zweiten Hälfte des 14. Jahrh. unter Rep. 16 F. Bresl. Obergerichtsbuch Nr. 38c (F. Bresl. III. 9. g), fol. 249/249a mit dem Datum "anno domini M°CCC°XL quinto in crastino beati Laurencii martiris", sodaß mithin das richtige Datum unserer Urkunde mit dem 11. August 1345 feststeht u. die andern Daten wie 9. Aug. 1339 u. 9. Aug. 1340 falsch sind.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.